Dienstag, 7. September 2010

Roadtrip Teil 2: Tolle Aussichten, eine Fußmassage und ein Minus-Drei-Sterne-Essen



Der zweite Tage unserer Reise stand an und im Nachhinein sind wir uns einig: Es war eindeutig der beste Tag!!!!
Nachdem ich neben Idwer aufgewacht bin und hellwach war :-) gab es ein spärliches Frühstück (was allerdings im guten Übernachtungspreis enthalten war). Dann ging es zum Supermarkt und zur Tankstelle. Ich konnte die beiden Dutchies dazu überreden, Toast (anderes Brot gibt’s hier ja nicht zu halbwegs ordentlichen Preisen), Marmelade, Äpfel und ein paar Müsliriegel zu kaufen, was sich noch als halbwegs lebensrettend erweisen sollte. Die Reise führte uns, bei wieder mal nahezu perfektem Wetter, an diversen Sandstränden und Buchten entlang, bevor wir unsere Ziele Coles Bay und Wineglass Bay (die berühmtesten Buchten der Insel) erreichen sollten. Am Aussichtspunkt von Coles Bay habe ich dann Jeans, Pullover und Turnschuhe gegen Shorts, T-Shirt und Flipflops getauscht. Schließlich waren es in der Sonne gefühlte 20° und es war August - auch wenn das hier Winter bedeutet ;-)

Der Ausblick, der sich uns bot, hat dann alles übertroffen, was ich bisher gesehen habe – einfach traumhaft: Klippen, Sonnenschein und blaues Wasser bis zum Horizont. Das nächst gelegene Festland war Neuseeland oder die Antarktis – je nachdem in welche Richtung sich mein vor Staunen geöffneter Mund und die am selben kurzgeschorenen (und mit der privaten Schere korrigierten) Kopf befindlichen Augen bewegt haben.
Danach ging es zum Parkplatz von Wineglass Bay und dem dazugehörigen Gebirge. Von dort haben wir dann, mit Müsliriegeln, Bier, Cookies, Badehose, Kamera, festem Schuhwerk und wärmeren Klamotten die mehrstündige Wandertour begonnen. Vorher gab es auf dem Parkplatz allerdings noch ein Fotoshooting mit einem Wallabee, das sich als sehr fotogen herausstellte.
Wir sind dann einige Zeit durch das Gebirge, die „Hazards“ gewandert und haben so einige Felsen erklommen, um die atemberaubenden Aussichten auf den Bildern festzuhalten. Auch wenn die Bilder (meiner Meinung nach) ganz gut geworden sind – live war es so viele Male besser. Ich habe versucht, mit den Videos mal einen Rundumblick zu erzeugen und ich hoffe, dass ihr sie euch ansehen könnt (vlt. ohne Ton, da es meistens nur lauter Wind ist :-) ) und ihr euch selbst ein Bild machen könnt.
Am Aussichtspunkt von Wineglass Bay meinte Leon dann auf einmal, dass wir kurz warten sollten, wir würden ihn schon gleich wieder sehen. Ein paar Augenblicke später ist er dann auf einem Felsbrocken aufgetaucht, den Idwer und ich auch unbedingt erklimmen wollten. Ich hatte immer noch meine Flipflops an, die ich dann aber relativ schnell beiseitegelegt habe, da es barfuß doch besser und sicherer - wenn auch etwas schmerzhaft - war. Schuhe und Rucksack hatte ich am „offiziellen Aussichtspunkt“ gelassen und so musste Leon nochmal zurück, um meine Kamera, Cookies und Bier zu holen, denn wir hatten entschlossen, dass dies wohl einer der besten Plätze der Welt ist, um sich eine wohlverdiente Pause zu gönnen (hier sei nochmal angemerkt, dass wir diese Pause mit Anna wohl nicht gemacht hätten). Nach 30min und einer erneuten „Fußmassage“ für mich auf dem Rückweg mussten wir uns dann aber doch ein wenig beeilen, um noch den Sonnenschein unten in der Bucht zu erwischen. Unten angekommen, gab es wieder eine kleine Fotosession mit Wind, Wellen und Wallabee und die Idee, dass wir hier im Sommer mal eine Nacht campen müssten.

Zu Beginn des Rückweges hatten wir dann die Wahl, ob wir den gleichen Weg zurückgehen (was ca. 1,5h dauern würde) oder auf der anderen Seite der „Hazards“ entlanggehen, was angeblich 3 Stunden dauern würde. Da ich wusste, dass der Sonnenuntergang in etwas mehr als 1 Stunde sein würde (nein, ich bin kein Pfadfinder, es stand auf einem Schild am Parkeingang :-) ), haben wir kurz gezweifelt. Dann haben Leon und ich beschlossen, die lange Route zu nehmen. Und wir sollten es nicht bereuen!!
Zusammengefasst kann ich zum Rückweg so viel sagen: Wir haben den Sonnenuntergang erlebt, sind im Dunkeln angekommen (heil und ohne echte Stürze), haben ein Opossum gesehen, aber das Beste war eindeutig ein komplett einsamer und malerischer Strand. Für mich war dieser Strand („Hazards Beach“) sooooo viel schöner als der „zweitbeste Strand der Welt“ und auch hier hab ich mich in die Fluten gewagt, obwohl es ehrlich gesagt keine Fluten waren, da es so ruhig und idyllisch war und es den Eindruck machte, dass das Meer schlafen würde. Ich hab es den mit einer Arschbombe geweckt und das erfrischende Wasser genossen (ich will ja hier nicht zu melancholisch werden :-) ).

Wieder aufgewärmt, sind wir dann den einsamen Strand entlanggelaufen und nach 40min in der Dunkelheit über Stock und Stein kamen wir dann wieder am Auto an.
Nun hieß es, für die Nacht ein Dach über dem Kopf zu finden, dass hoffentlich größer war als das Autodach. Im nahegelegenen Coles Bay waren wir nicht erfolgreich und so ging der Weg in das 30km entfernte Swansea, das wir am nächsten Tag sowieso passieren mussten. Dort kamen wir gegen 20Uhr an, haben in einem super modernen Hostel eingecheckt und wollten uns nebenan mit einer angeblich super leckeren Pizza für den anstrengenden, aber einmaligen Tag belohnen. Da wir so hungrig waren, war es schon ein Riesenschock, als wir von der Kellnerin hören mussten, dass die Küche bereits geschlossen hatte – um 8 Uhr abends!!!!
Und da kamen der Toast und die Marmelade ins Spiel! :-) Eigentlich kein Abendessen für mich, aber wir hatten keine Wahl. Idwer hat im Alkoholshop nebenan noch ein paar überteuerte Chips auftreiben können und so gab es zum Abendbrot Marmeladentoast, 2 Tomaten, Bier und Chips!
Nach einem netten Gespräch mit einem Deutschen und ein paar Bier im Hostel ging es wieder mal todmüde ins Bett – allerdings mit dem schönen Gefühl, einen unvergesslichen Tag gehabt zu haben!

2 Kommentare:

  1. Da muss ich so lachen...über die Toast-Marmeladen-Geschichte-herrlich. Das weckt gute Erinnerungen. Bei uns gab es allerdings immer Nutella und zur Not hatten wir immer "noodles" parat. Nochmals - herrlich deine Erlebnisse. Ich freue mich so für dich und denke zurück an unsere Wahnsinn's Zeit in Australien. So schön. Bisous

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  2. Geil geil geil.
    Ich beneide Dich kleiner Bruder.
    Genieß die Zeit und sieh zu, dass ihr da nicht in der Herrlichkeit verloren geht.

    Daniel

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