Samstag, 28. August 2010

Kunst, Kunst, Kunst und ein Einbruch in das eigene Haus



Nach dem, sagen wir mal etwas ausgeartetem, Wochenende, habe ich die letzte Uniwoche vor der Semesterpause hinter mir.
Sonntag haben Leon und ich dazu genutzt, wieder in die Zivilisation zurückzukehren, wobei mir das deutlich besser gelang. Ich denke, ein guter Punkt, um das zu belegen ist der Fakt, dass Leon sagenhafte 2 Stunden vor dem Waschbecken stand, ohne sich auch nur zu bewegen. Die einzige Regung war: „Leave me alone – I’m wasted!“ :-D
Abends ging’s ihm aber wieder besser und ich hab ne Suppe gekocht, sodass ihm die „über den Tag „abhanden gekommene“ Flüssigkeit wenigstens in geringem Maße wieder zugeführt wurde. Und für meinen ersten richtigen Suppenversuch war es gar nicht so schlecht. Idwer war währenddessen mal wieder in der Uni und hat am assignment gebastelt (das bis Montagnachmittag fertig sein musste). Leon ist dann am Montag gegen 7.30 in die Uni gefahren (sehr unsicher, wie er mir im Nachhinein erzählt hat :-) ), um die Arbeit fertig zu stellen.

Montag war ein normaler Unitag von 9-17Uhr und abends war ich noch 40min laufen – das hat gut getan, kann ich euch sagen.
Wie mein Dienstag begann, könnt ihr euch sicher denken, oder? Richtig, es ging wieder in die Klimakammer – zum vorletzten Mal. Ich hatte die Wahl zwischen einem „typischen tasmanischen Wintertag“ (danach wurden die 12° wohl ausgesucht) oder der Sauna mit 36° und 80% Luftfeuchtigkeit. Da ich bis zum Schluss nicht wusste, was mich erwartet hatte ich mich mal relativ normal gekleidet (soll heißen Trainingshose und T-Shirt). Als ich dann den ersten Fuß in die Kammer gesetzt habe und ich keine tropischen Sommergefühle hatte, wusste ich, dass es kalte 90min werden würden.
Es war echt interessant zu sehen, wie mein Körper reagiert (keine Angst, es ist alles in Ordnung). Aber zu wissen, was der Körper so anstellt, um seine Grundfunktionen zu erhalten kann kein Nachteil sein, denke ich mir (darum hab ich mich auch zur Laborratte erklärt. Meine Hauttemperatur sprang zum Beispiel von 27° auf 14°, dann wieder 24° und 20°. Als ich nach einer Stunde immer noch keine Gänsehaut hatte und mir nur ein bisschen frisch war (ich lag weiterhin in T-Shirt da), meinte Sibella (das „Forschungsoberhaupt der Studie“), dass sie doch eine Decke über meinen Körper legt, sodass ihr wenigstens warm wird, da sie friert, wenn sie mich da so liegen sieht :-)
Komischerweise war mir mit der Decke dann allerdings kälter als ohne – meine Thermoregulation ist schon irgendwie komisch (aber sie funktioniert, wie die Ergebnisse zeigen). Wenigstens weiß ich für das nächste und letzte Mal, dass ich mit Shorts und Hawaii-Hemd antanzen kann, denn ich muss kein Genie sein, um zu wissen, was auf mich wartet ;-)


Abends hab ich wieder 2 Fußballspiele gepfiffen und es war ganz witzig, weil ein paar vom meinen „Klassenkameraden“ gespielt haben. Ich hoffe, so wieder ein bisschen mehr Kontakt zu bekommen. Es wird von Woche zu Woche besser, aber den besten Kontakt gibt‘s immer noch mit den anderen internationalen Studenten.
Mittwoch hatte ich dann wieder einen langen Tag, da von 3-6pm ein „prac“ anstand. Vorher haben wir noch unsere ersten „lab reports“ wiederbekommen (das mit der Laktatkurve, der Autor berichtete davon :-) ). Ich hab n sehr gut bekommen (mit 87%). Alle anderen hatten irgendwie nur zwischen 55-70%, obwohl die meisten den Kurs im letzten Jahr schon belegt haben. Aber jetzt weiß ich, warum sie durchgefallen sind ;-) Naja, für den ersten Bericht ist das ja schon mal nicht schlecht. Aber jetzt zum prac: Wir haben getestet, welchen Einfluss verschiedene Körperpositionen und Muskelbeteiligen auf Puls und Blutdruck haben. So haben wir 3 Tests durchgeführt: Ruderergometer (Beine gestreckt und nur die Arme wurden eingesetzt), Fahrradergometer mit aufrechter Haltung und Radergometer mit „aero position“ (also wie die Radrennfahrer sich immer abstrampeln). Ganz so hoch wurde die Intensität dann aber doch nicht. Am Ende kamen wieder jede Menge Zahlen heraus, die nun im nächsten report ausgewertet werden müssen. Wie ich schon mal erwähnte: Ich find das echt klasse, dass man das hier alles praktisch ausprobiert und nicht nur theoretisch bespricht.

Achso, ganz nebenbei: Mittwoch gab es noch eine Premiere. Es kam die erste Postkarte für die Dutchies (genauer gesagt Leon) an. Wir konnten es alle nicht glauben, aber es ist wahr (by the way: Danke für die Karte, Lisa).
Donnerstag hab ich dann mal ein wenig länger geschlafen bevor es dann in die Uni ging.
Abends war ich dann mit Kailee und einem Freund noch beim Kunstfestival „Junction 2010“, das bis zum Ende der Woche in Launceston gastiert. Abgesehen davon, dass es saukalt war, war es super. Tolle Musik und gute Stimmung (wie ihr in den Fotos und Videos erkennen könnt).


Dann haben wir noch „biscuit reading“ gemacht. Dort haben wir, bei einer Tasse Tee, eine nette Unterhaltung mit einer (wohl doch nicht ganz so alten Dame) geführt und danach hat sie in ihre Keksdose gegriffen und dir den Keks gegeben, der am besten zu dir passt. Ich bin ein „Monte Carlo“ –das ist so ein Vanillekeks, der 2lagig ist und eine Füllung in der Mitte hat. Eigentlich wollte ich ein TimTam sein, weil die so lecker sind – aber es war trotz alledem ein Riesenspaß und wer kann schon von sich behaupten, ein „Monte Carlo“ zu sein :-)

Freitagvormittag hatte ich allerdings einen Friseurbesuch der besonderen Art im Rahmen des Festivals. Ein paar Grundschüler hatten zu Beginn der Woche einen Friseurworkshop bekommen und nun durften sie sich ausprobieren!!! Genauer gesagt, konnte man einen Termin bei den Kids buchen und sie haben sich an den verschiedensten Frisuren versucht. Da ich sowieso mal unters Messer musste, war das die perfekte Gelegenheit für mich – und ein Riesenspaß sollte es auch werden (wie erneut an den Fotos zu sehen ist :-) ).
James – mein private hairdresser- meinte zu mir: I make you look like a super hero!!! Und schwupps hatte ich rote und blaue Farbe in den Haaren.
Dann gings zum Briefe schreiben – und faul wie ich bim hab ich einen Brief schreiben lassen und nicht selbst geschrieben. Auch das war Teil des Festivals und eine klasse Sache.


Abends gings dann wieder aufs Festival – dieses Mal mit Kailee und Anna, die uns auch auf dem Roadtrip begleiten wird. Danach waren wir mit ein paar anderen Leuten noch in 3 Clubs (in 2 davon war ich glaub ich zum ersten und letzten Mal :-) ).
Sonnabendvormittag hab ich mich dann um 9 aus dem Bett gequält, um noch mehr tolle Dinge des Festivals zu sehen. Ich werde mir jetzt mal nicht die Finger wundschreiben, sondern einfach nur sagen: Schaut euch die Fotos an und ihr habt einen Eindruck wie toll es war – und in echt war es noch 10000x besser.
Jetzt sitze ich gerade mal wieder in der Uni und schreibe den Blog für euch, dass ich euch auch nicht langweilt, wenn ich 1 Woche nicht da bin :-)

Heute Abend geht’s noch auf 1 oder 2 Parties (mal schauen), bevor es dann sicherlich mit Verzögerung (die Frage ist nur, wie groß diese ist) – morgen auf den „EuroTrip“ durch Tasmanien geht. Da freuen wir uns alle tierisch drauf und jetzt muss nur noch das Wetter halbwegs stimmen. Obwohl…..auch wenn das Wetter mies ist – wir werden es nicht sein!!!
Zum Abschluss noch ein paar Anhaltspunkte unserer Reise, sodass die ganz Eifrigen schauen können, wo wir uns so rumtreiben. Obwohl die meisten werden wohl einfach nur ein paar Tage länger warten und dann auf meinen Blog schauen – ich würde es genauso machen :-D
Aber wundert euch nicht, wenn ich auf einmal von Bali nach Pegau, Vancouver und die Schorfheide reise, um am Ende in Novosibirsk anzukommen :-)
Also hier die Eckdaten: St. Helens mit dem wohl zweitschönsten Strand der Welt um die Ecke (keiner weiß, was der schönste ist; aber ich werde prüfen ob der hiesige Strand den Rang verdient), dann Hobart (auf dem Weg dorthin noch ein paar weitere Strände; leider ist es zu kalt zum Baden) und auf dem Rückweg an der Westküste entlang.

Mehr Details dann, wenn ich wieder da bin.

Zu guter Letzt hab ich heute meinen Schlüssel vergessen und weder Leon noch Idwer waren zuhause. So musste ich mein, zum Glück offenes Fenster, nur ein Stück weiter aufkurbeln, um dann meinen „sportlichen“ Körper durch das Fenster zu zwängen. Danach hab ich mich gleich mal mit nem Keks selbst belohnt, dass ich auch das nächste Mal ja nicht durchs Fenster passe :-D

Byebye
(der wieder etwas dünner gewordene) Martin :-)

3 Kommentare:

  1. Sehr schön.
    Habt viel Spaß auf Eurem Trip und macht keine Dummheiten.
    Aber wer war denn der Ken-Verschnitt mit dem Mikro? Hat der auch so intellektuelle Fragen gestellt?

    Daniel

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  2. Es ist schön zu wissen, dass es dir gut geht :-)
    genieß die Zeit!

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  3. Welcome back mr. wallaby-in-person. I am excited to hear all about THE trip. And I want to know the gossip - how was travelling with the guys? Well, have some sleep and talk to me tomorrow. Can't wait. Lots of love to Taz.

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