ein paar Impressionen von Launceston im Dunkeln
Mensch….gar nicht so einfach, alle Ereignisse der letzten Woche in den Titel zu bekommen, aber es ist mir glaub ich ganz gut gelungen :-D
Ich fang mal damit an, dass ich nun doch nicht nach Hobart gefahren bin. Einerseits gar nicht so schlecht, weil ich so meine assigmnents übers Wochenende so gut wie fertig stellen konnte, aber andererseits habe ich mich tierisch drauf gefreut. Anfang letzter Woche waren wir noch 6-10 Leute, die die Hauptstadt von Tassie erkunden wollten. Am Donnerstag waren es noch Leon und ich und so habe ich mein Busticket für 12 Euro gekauft mit der Vorfreude, dass es Freitagmittag endlich losgeht. Freitagvormittag ließ mich Leon dann wissen, dass auch er nicht mitkommt. Zunächst habe ich überlegt, allein zu fahren, aber das hätte nicht ansatzweise so viel Spaß gemacht – da bin ich mir sicher. Also waren 12 Euro futsch und ich hab ein weiteres Wochenende in Launceston verbracht (was aber auch nicht ganz so übel werden sollte).
Jetzt geht’s aber mal chronologisch weiter (ist wahrscheinlich sowohl für euch als auch für mich einfacher nachzuvollziehen :-) ):
Am Dienstag hatte ich den ersten Versuch als Laborratte hinter mir. Fazit: Es hat lange gedauert mich dafür vorzubereiten (3 EKG-Elektroden, Blutabnahme am rechten Arm, Blutdruck links, Temperaturmesser an Stirn, rechtem Handrücken, rechtem Fuß und Rumpf). Jetzt musste ich doch glatt im Wörterbuch das englische Wort „trunk“ eingeben, weil mir der deutsche Begriff (Rumpf) dafür nicht eingefallen ist. Soweit ist es schon:-). Alles in allem war es sehr interessant und ich hatte noch eine Art „Schonfrist“, weil die Kammer dieses Mal Raumtemperatur hatte – die Extreme kommen dann also mit wachsender Wahrscheinlichkeit nächstes Mal. Danach gab’s dann noch lecker Frühstück, weil ich ja nüchtern antanzen durfte.
Ansonsten war diese Woche eher der Uni gewidmet. Nahezu JEDER muss seine assignments bis nächste Woche fertig stellen und so habe ich jeden Tag in der Uni verbracht und bis auf Freitag war ich von 9-6pm mit Kursen oder Lernen beschäftigt. Freitag war es „nur“ bis 15Uhr. Also in Leipzig würde ich am Freitag um 15 Uhr wohl niemanden in der Bibliothek vorfinden – hier war sie noch VOLL! Full-time student heißt hier auch full-time student.
Mittwoch hatten Idwer und ich (eigentlich auch Leon, aber der wollte nicht) eine Einladung zum chinese dinner (von Studenten aus Singapur :-D ). Es war super lecker. Es nannte sich „hot bowl“ und war eine große Wok-artige Schüssel in der Hühnerbrühe kochte. Darin wurden dann die restlichen Zutaten gekocht. Ich versuche mal alle Zutaten aufzuzählen: Kohl, Champignons, Zwiebeln, Hühnchen, Rind, shrimps, Tintenfisch, Muscheln, Glasnudeln, irgendein (leckeres) Fischfilet, irgendwelche Reis-Fisch-Rollen, Mais. Ich glaube, das waren alle Zutaten. Das wurde dann in dem Wok gekocht und jeder konnte sich nehmen, was er wollte. Ich kann nur sagen: Lecker!!!! Dazu gabs noch einen Sambal Olek Dip, der dem ganzen noch Extrawürze verpasste :-) Ach ja, es gab noch eine Art Kartoffelchips, aber nicht aus Kartoffeln, sondern irgendeinem Gemüse. Fazit: Auch lecker.
Zugleich habe ich noch ein paar interessante Dinge über Singapur gelernt. Z.B. dass es nur 3 Universitäten gibt, man im ganzen Land (OK, es ist ein Stadtstaat, aber „ganzes Land“ hört sich beeindruckender an :-) ) keine Kaugummis kaufen und man verlässt das Elternhaus erst nach der Hochzeit. Im Detail heißt das: Das Hochzeitspaar verbringt auch noch das erste gemeinsame Jahr im Haus der Eltern/Schwiegereltern (bei wem auch immer) und bezieht dann sein eigenes Heim. Das Fazit: Tolle Geschichten, aber die Hauptsache: Das Essen war super!!! Mal schauen, wie wir uns mit deutschen oder holländischen Köstlichkeiten revanchieren können. Ach ja, das hätte ich ja fast vergessen: NEIN, ich habe nicht mit Stäbchen gegessen (da wäre ich wohl immer noch dabei) und NEIN, Asiaten essen Suppe mit Löffeln und nicht mit Stäbchen.
Am Donnerstag habe ich dann endlich mein erstes assignment fertiggestellt (4500 Worte) und mich auch sogleich an das Nächste gemacht: die Laktatdiagnostik. Ansonsten hab ich am Donnerstag auch kurzzeitig mal wieder Sport gemacht :-) (Ich bin diese Woche nur 1x mit dem Rad zur Uni). Es handelte sich um 2 Tests der anaeroben Kapazität. Zum einen ein 40m-Sprint mit Lichtschranken bei 10,20 und 40m (wir haben eine kürzere Variante gewählt, weil die Halle nicht so viel Platz bot) und zum anderen hab ich den Wingate-Test durchgeführt. Das ist ein max.-Test auf dem Radergometer bei dem ich 30sek so schnell strampeln sollte, wie ich konnte. Es waren lange 30 Sekunden!!! Der Widerstand wurde vorher in Abhängigkeit des Körpergewichts festgelegt und während den 30sek wurde alle 5sek die Anzahl meiner Pedalumdrehungen gezählt. Daraus wurden dann verschiedene Parameter berechnet und für die Sportwissenschaftler unter euch mal ein paar Zahlen: peak anaerobic Power in 30sek: 863W, mean anaerobic power: 765,7W, total work: 23kJ, fatigue index: 41,8%. Jetzt aber genug der Zahlen. Ich sag nur so viel: beim Sprint war ich der Schnellste von allen und auch beim Wingate-Test hab ich sehr gut abgeschnitten. So schlimm kann es dann also mit meinem Gewicht doch noch nicht sein :-)
Um die verbrauchte Energie dann wieder zu mir zu nehmen, haben Idwer und ich am Abend dann malaysisch diniert: Reis, Anchovis, Erdnüsse, Zwiebel-Chili-Sauce, Curry-Chicken mit Kartoffeln, gekochte Eier und dazu Gurkenscheiben. Angeblich ein typisches Gericht aus Malaysia. Auch hier kann ich sagen, dass es sehr lecker war, und mir die asiatische Küche immer besser gefällt. Während des Essens haben wir noch relativ viel über die chinesische Ein-Kind-Politik erfahren und was es bedeutet, als Frau geboren zu werden. Da kann ich nur sagen: Danke, dass ich in Deutschland geboren bin.
Vorher gab’s noch ein kurzes Skype-Gespräch mit der Heimat und da nochmal großen Dank an meinen großen Bruder, der immer fleißig meine Einträge kommentiert, sodass auch ich mal was zu lesen habe :-D
Freitag hab ich dann mal ein bisschen länger geschlafen, um dann doch wieder in die Uni zu fahren und an meinen assignments zu arbeiten. Allerdings nur bis 15 Uhr, denn dann haben Idwer und Ich 2Stunden Basketball gespielt und ich kann behaupten, dass kleine Asiaten (wir beide waren mal wieder die einzigen Nicht-Asiaten) ganz so schnell und treffsicher sein können :-D
Sonnabend habe ich dann zunächst der Uni gewidmet, bevor es abends zu einer Geburtstagsparty ging. Die Party war nicht der Knaller, aber Idwer und ich hatten dann doch noch gute Gespräche und mehr als genug Drinks (dieses Mal war auch Leon dabei, aber er hat sich vorher unerklärlicherweise dazu bereiterklärt den Chauffeur zu spielen).
Mit leichten Kopfschmerzen bin ich dann Sonntag gegen 12 aufgewacht und nach einer heißen Dusche und Spiegelei zum Frühstück hatte mich die Realität dann auch wieder :-)
Ansonsten wurde gechillt, gelernt und TV geguckt.
Heute (Montag) war es so kalt in der Wohnung, dass wir uns beim Frühstück unsere europäischen Ärsche abgefroren haben. Inzwischen haben sich die Temperaturen aber wieder halbwegs normalisiert. Außerdem hatte ich den ersten Test in Exercise Physiology & Nutrition über die ersten vier Wochen (12 Vorlesungen). Es war ganz OK. Mal schauen, was das Ergebnis sagt.
Morgen geht’s dann wieder in die Hitze- oder Kältekammer – ich bin gespannt, was mich erwartet.
Byebye
Martin
habs gelesen mate und kommentiere jetzt...den Wink mit dem Zaunpfahl konnte man nicht übersehen =). Wie gehts meinem Lieblingsteilzeitauswanderer, denn nun neben all den Tests und den Essenseeinladungen? You're doing good, mate? Everything is fine in good old Eberswalde. I am a biker chick for the holidays, meaning that I use my bike often to cruise around the Finow-channel. I just love it. Oh and by the way - curries are the best food ever. I'll cook one for you when you come back and have a sleep over at my place in Mainz. No way you're heading on home the same day. Love - little one =). Nicole
AntwortenLöschenViel los da bei Dir.
AntwortenLöschenAber ich sehe schon an den Rechtschreibfehlern, dass Dir das Deutsch langsam abhanden kommt. But anyway, your ableness regarding your german will rise again, when you are back again in Wurstlfresserland as soon as possible.
Jur broser dänniel
Wingate-Radsprinttest der Freezers:
AntwortenLöschenbis 1600 Watt Leistung
Von Manfred Nuescheler
http://www.netzathleten.de/Nachrichten/Wingate-Radsprinttest-der-Freezers-bis-1600-Watt-Leistung/Radsport/4604494876328768568/a