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Gute Investitionen sollte man auch nutzen :-)
Inzwischen sind meine ersten vier Wochen am anderen Ende der Welt vergangenen. Ehrlich gesagt, ging das schneller als erwartet. Aber das spricht ja immer dafür, dass man viel Neues erlebt und sich nicht langweilt – und genau so kann ich diesen ersten Monat in Australien beschreiben: Einmalig und hoffentlich erst der Anfang einer aufregenden Reise.
Am letzten Wochenende konnten wir endlich damit beginnen, die Insel ein zu erkunden. Doch bevor wir am Sonnabend zum Cradle Mountain aufgebrochen sind, waren wir Freitag noch bei der „multicultural celebration“ in der Uni. Wer sich nicht viel drunter vorstellen kann, dem helf ich mal auf die Sprünge: Es gab kleine Fressbuden mit Spezialitäten aus aller Herren Länder (komisch nur, dass die alle asiatisch waren), eine Modenschau mit länderspezifischer Kleidung (richtig, vorwiegend asiatisch geprägt), eine Tombola (FALSCH! Hier gab’s auch was anderes zu gewinnen als einen Wok und Chinastäbchen) und dann noch gute Livemusik (nichtasiatisch :-). Ansonsten gab es noch jede Menge Konversationen mit Studenten aus der ganzen Welt und typisch australisches Dessert (so called „Lamington“; war richtig lecker und ein Rezept hab ich auch).
Am Sonnabend ging es, wie schon erwähnt, auf zum Cradle Mountain – einem Berg (wer hätte das gedacht bei dem Namen) mit wunderschönem Naturschutzgebiet und angeblich einmaligen Impressionen, die man dort bestaunen kann. Da wir Launie um 8Uhr morgens (wir hatten 3h Fahrt vor uns) bei strahlendem Sonnenschein verließen, konnte ja nichts schiefgehen. Nachdem wir noch eine malaysische Studentin ins Auto geladen hatten (wir hatten sie am Vorabend gefragt, ob sie mitkommen will) ging die wilde Fahrt los. Bevor es zum Wandern und Staunen ging, haben wir noch an einem Aussichtspunkt gehalten der schon einen Vorgeschmack auf das gab, was noch folgen sollte.
Vor allem Leon und Ich sind abenteuerlustig auf den Felsen herum geklettert, um tolle Fotos zu bekommen und zu sehen, wie tief es dann doch runter geht: Da sind ca. 100m doch ein bisschen viel, um das Gleichgewicht zu verlieren. Idwer hat es dann aber doch mal probiert und strauchelte auf einmal, als er für ein Foto posierte. Da es dann doch nicht sein letztes Bild sein sollte, entschied er sich nach einigen AAAHHHs und OOOHHHHs sowie einem kleinen Balanceakt, doch nicht auszuprobieren, wie tief es dort hinabgeht, da ihm der Wiederaufstieg doch zu beschwerlich erschien (zumal das in verschiedenen Teilen gar nicht so einfach gewesen wäre :-) ). Spaß beiseite, zum Glück ist nichts passiert.
So ging es wohlbehalten auf zum Cradle Mountain und je dichter wir kamen, umso schlechter wurde das Wetter. So haben wir unsere Sandwiches anstatt in der Sonne dann doch im Regen (allerdings wartend im Touri-Zentrum) eingenommen. Doch zum Glück hab ich mich ja auf diese Strapazen vorbereitet und wasser- sowie winddichte Schuhe, Hose und Jacke besorgt, bevor es nach Tassie ging. Bis auf die Regenhose hatte ich auch alles dabei. Dennoch stellte sich im Verlaufe des Tages heraus, dass diese ganz hilfreich gewesen wäre. Naja, aus Fehlern lernt man ja angeblich :-)
Mit den atemberaubenden Ausblicken wurde es folglich auch nichts. Ich habe trotzdem versucht, die (trotz des Regens) beeindruckende Atmosphäre einzufangen und hätte ich weniger Regentropfen auf der Linse und eine wasserdichte Hose beigehabt, könnte ich auch den ganzen Tag bei solchem Wetter Bilder machen. Aber nachdem ich unterhalb der Jacke und oberhalb der Schuhe komplett nass war, war ich dann doch froh, dass es nach Hause ging. Dennoch hat es sich gelohnt und ich hoffe, dass ich das Ganze nochmal bei schönem Wetter sehe. Leon und ich überlegen, evt. eine 3-5tägige Rucksacktour durch das Gebiet zu machen. Eines habe ich dann aber doch von diesem Ausflug mitgenommen: Eine Erkältung! Allerdings nur eine triefende Nase, das ist (bisher) zum Glück alles.
Am selben Abend waren wir noch bei einer Einweihungsparty in der Nachbarschaft eingeladen. Die war ganz gut (obwohl es komische Begegnungen gab) und auf dem Rückweg sollte es noch bei McDonalds einen Mitternachtssnack geben. Als uns ein Securitymann die Tür öffnete dachte ich erst: Mensch, wie freundlich. Doch dann sagte er, dass es nach 0Uhr nicht möglich ist, im Gebäude zu bestellen und nur noch der drive through möglich wäre. Auf meine Frage hin, ob man auch ohne Auto dort bestellen könnte, rollte er nur mit den Augen. Meine weiteren Gedanken behielt ich dann auch lieber für mich :-) Sonntag wurde ausgeschlafen, ausgiebig im Sonnenschein auf dem Balkon gefrühstückt (in Launie hat es sonnabends übrigens nicht gar geregnet) und am Nachmittag ging es in die Uni für eine Runde Basketball. Wir waren 14 Leute und Idwer und ich waren die einzigen Nichtasiaten! Dafür waren wir aber die größten :-) (zumindest körperlich). Am Montag bin ich das erste Mal die besagte snake track mit dem bike hinaufgekommen, ohne es schieben zu müssen. Dafür hab ich danach vor Schweiß nur so getrieft, aber da kam eine Dusche gerade recht. Als wir am Abend noch einen Film geschaut haben und eine Autoszene in Amerika zu sehen war, dachte ich auf einmal: Hey, der fährt doch auf der falschen Straßenseite :-) So schnell geht das. Heute (Dienstag) werde ich mich zum ersten Mal als Schiedsrichter versuchen. Mal schauen, wie das wird. Morgen werfe ich dann ein paar Dartpfeile und werde mich danach wahrscheinlich auf dem Radergometer verdient machen und für unsere Kurs Laktatwerte abgeben oder messen – mal schauen, welche Rolle es wird. Apropos Laborratte: Nächste Woche beginne ich mit der Studie. Da bin ich schon ganz schön gespannt, obwohl es wohl sicher nicht so wird. Wir werden sehen.
Na gut, das war’s auch schon wieder von mir.Gehabt euch wohl…
byebye
maddin
P.S. Vielen Dank an die Kartenschreiber. Ich habe mich riesig gefreut, Post aus Freiburg und Schweden erhalten zu haben!!!
Na das klingt ja mal wieder aufregend...
AntwortenLöschenSchön, dass Du Dich nicht doch für einen Base-Jump ohne Schirm entschieden hast!
Viel Erfolg weiterhin Du pfeifende Laborratte.
Brüderlein