Dienstag, 27. Juli 2010

Gute Investitionen sollte man auch nutzen :-)

Inzwischen sind meine ersten vier Wochen am anderen Ende der Welt vergangenen. Ehrlich gesagt, ging das schneller als erwartet. Aber das spricht ja immer dafür, dass man viel Neues erlebt und sich nicht langweilt – und genau so kann ich diesen ersten Monat in Australien beschreiben: Einmalig und hoffentlich erst der Anfang einer aufregenden Reise.
Am letzten Wochenende konnten wir endlich damit beginnen, die Insel ein zu erkunden. Doch bevor wir am Sonnabend zum Cradle Mountain aufgebrochen sind, waren wir Freitag noch bei der „multicultural celebration“ in der Uni. Wer sich nicht viel drunter vorstellen kann, dem helf ich mal auf die Sprünge: Es gab kleine Fressbuden mit Spezialitäten aus aller Herren Länder (komisch nur, dass die alle asiatisch waren), eine Modenschau mit länderspezifischer Kleidung (richtig, vorwiegend asiatisch geprägt), eine Tombola (FALSCH! Hier gab’s auch was anderes zu gewinnen als einen Wok und Chinastäbchen) und dann noch gute Livemusik (nichtasiatisch :-). Ansonsten gab es noch jede Menge Konversationen mit Studenten aus der ganzen Welt und typisch australisches Dessert (so called „Lamington“; war richtig lecker und ein Rezept hab ich auch).

Am Sonnabend ging es, wie schon erwähnt, auf zum Cradle Mountain – einem Berg (wer hätte das gedacht bei dem Namen) mit wunderschönem Naturschutzgebiet und angeblich einmaligen Impressionen, die man dort bestaunen kann. Da wir Launie um 8Uhr morgens (wir hatten 3h Fahrt vor uns) bei strahlendem Sonnenschein verließen, konnte ja nichts schiefgehen. Nachdem wir noch eine malaysische Studentin ins Auto geladen hatten (wir hatten sie am Vorabend gefragt, ob sie mitkommen will) ging die wilde Fahrt los. Bevor es zum Wandern und Staunen ging, haben wir noch an einem Aussichtspunkt gehalten der schon einen Vorgeschmack auf das gab, was noch folgen sollte.
Vor allem Leon und Ich sind abenteuerlustig auf den Felsen herum geklettert, um tolle Fotos zu bekommen und zu sehen, wie tief es dann doch runter geht: Da sind ca. 100m doch ein bisschen viel, um das Gleichgewicht zu verlieren. Idwer hat es dann aber doch mal probiert und strauchelte auf einmal, als er für ein Foto posierte. Da es dann doch nicht sein letztes Bild sein sollte, entschied er sich nach einigen AAAHHHs und OOOHHHHs sowie einem kleinen Balanceakt, doch nicht auszuprobieren, wie tief es dort hinabgeht, da ihm der Wiederaufstieg doch zu beschwerlich erschien (zumal das in verschiedenen Teilen gar nicht so einfach gewesen wäre :-) ). Spaß beiseite, zum Glück ist nichts passiert.

So ging es wohlbehalten auf zum Cradle Mountain und je dichter wir kamen, umso schlechter wurde das Wetter. So haben wir unsere Sandwiches anstatt in der Sonne dann doch im Regen (allerdings wartend im Touri-Zentrum) eingenommen. Doch zum Glück hab ich mich ja auf diese Strapazen vorbereitet und wasser- sowie winddichte Schuhe, Hose und Jacke besorgt, bevor es nach Tassie ging. Bis auf die Regenhose hatte ich auch alles dabei. Dennoch stellte sich im Verlaufe des Tages heraus, dass diese ganz hilfreich gewesen wäre. Naja, aus Fehlern lernt man ja angeblich :-)
Mit den atemberaubenden Ausblicken wurde es folglich auch nichts. Ich habe trotzdem versucht, die (trotz des Regens) beeindruckende Atmosphäre einzufangen und hätte ich weniger Regentropfen auf der Linse und eine wasserdichte Hose beigehabt, könnte ich auch den ganzen Tag bei solchem Wetter Bilder machen. Aber nachdem ich unterhalb der Jacke und oberhalb der Schuhe komplett nass war, war ich dann doch froh, dass es nach Hause ging. Dennoch hat es sich gelohnt und ich hoffe, dass ich das Ganze nochmal bei schönem Wetter sehe. Leon und ich überlegen, evt. eine 3-5tägige Rucksacktour durch das Gebiet zu machen. Eines habe ich dann aber doch von diesem Ausflug mitgenommen: Eine Erkältung! Allerdings nur eine triefende Nase, das ist (bisher) zum Glück alles.

Am selben Abend waren wir noch bei einer Einweihungsparty in der Nachbarschaft eingeladen. Die war ganz gut (obwohl es komische Begegnungen gab) und auf dem Rückweg sollte es noch bei McDonalds einen Mitternachtssnack geben. Als uns ein Securitymann die Tür öffnete dachte ich erst: Mensch, wie freundlich. Doch dann sagte er, dass es nach 0Uhr nicht möglich ist, im Gebäude zu bestellen und nur noch der drive through möglich wäre. Auf meine Frage hin, ob man auch ohne Auto dort bestellen könnte, rollte er nur mit den Augen. Meine weiteren Gedanken behielt ich dann auch lieber für mich :-) Sonntag wurde ausgeschlafen, ausgiebig im Sonnenschein auf dem Balkon gefrühstückt (in Launie hat es sonnabends übrigens nicht gar geregnet) und am Nachmittag ging es in die Uni für eine Runde Basketball. Wir waren 14 Leute und Idwer und ich waren die einzigen Nichtasiaten! Dafür waren wir aber die größten :-) (zumindest körperlich). Am Montag bin ich das erste Mal die besagte snake track mit dem bike hinaufgekommen, ohne es schieben zu müssen. Dafür hab ich danach vor Schweiß nur so getrieft, aber da kam eine Dusche gerade recht. Als wir am Abend noch einen Film geschaut haben und eine Autoszene in Amerika zu sehen war, dachte ich auf einmal: Hey, der fährt doch auf der falschen Straßenseite :-) So schnell geht das.
Heute (Dienstag) werde ich mich zum ersten Mal als Schiedsrichter versuchen. Mal schauen, wie das wird. Morgen werfe ich dann ein paar Dartpfeile und werde mich danach wahrscheinlich auf dem Radergometer verdient machen und für unsere Kurs Laktatwerte abgeben oder messen – mal schauen, welche Rolle es wird. Apropos Laborratte: Nächste Woche beginne ich mit der Studie. Da bin ich schon ganz schön gespannt, obwohl es wohl sicher nicht so wird. Wir werden sehen.

Na gut, das war’s auch schon wieder von mir.
Gehabt euch wohl…

byebye

maddin

P.S. Vielen Dank an die Kartenschreiber. Ich habe mich riesig gefreut, Post aus Freiburg und Schweden erhalten zu haben!!!

Donnerstag, 22. Juli 2010

Eine doch ganz erlebnisreiche Woche

Ich sitze gerade auf dem Balkon, die Sonne scheint, es ist keine Wolke am Himmel. Da schmeckt das Frühstück gleich viel besser – auch wenn es nur Toast ist (was anderes kennen die hier ja nicht. Leon und Idwer sind schon in der Uni. Ich hab heut keine Kurse aber dennoch ne Menge zu tun: das Fahrrad muss doch nochmal professionell durchgecheckt werden, ich muss einkaufen und dann doch noch zur Uni, einiges nacharbeiten und dann ist dort heute eine „multicultural celebration“. Mal schauen, was uns dort erwartet. Jetzt lass ich aber erst mal die letzten Tage Revue passieren:


Die ersten Kickerrunden sind gespielt, wir sind mehrmals durch die Gorge gelaufen und auch die Tage, an denen ich mit dem Fahrrad zur Uni fahre, werden häufiger - obwohl es immer noch nicht flacher geworden ist. Dafür hab ich das Fahrrad aber so reparieren lassen, dass ich inzwischen wenigstens bremsen kann und somit zumindest eine theoretische Chance besitze, die sogenannte „snake track“ nicht auf dem kürzesten Weg herunter zu fahren (wie schon erwähnt, muss ich noch mal zum bike shop). Leon hat mittlerweile auch ein Bike und so werd ich auf den 25min zur Uni wohl ab und zu Begleitung haben. 

Letzten Sonntag waren wir beim AFL-Spiel (Australian Football) der Hawthorn Hawks vs. Brisbane Lions. Versprochen wurde uns ein ausgeglichenes Spiel und „mit Glück“ Prügeleien, Blut und gebrochene Knochen. Das Spiel endete mit 80 Punkten Unterschied für die Tassies Team (eigentlich sind die Hawthorn Hawks aus Melbourne, aber der größte Sponsor kommt aus Tassie, oder irgendwie so). Außerdem ist mir aufgefallen, dass das Spielfeld zu groß ist (ca. 80x150m) und man so nicht wirklich viel sieht. Das Ganze ging über 3 Stunden bei wolkigen 12°. Und 500 Leute in einem deutschen Stadion machen mehr Stimmung als 17,000 Aussies – das steht mal ganz klar fest. Trotzdem war es ein Erlebnis, mal ein Spiel live gesehen zu haben, zumal ich umsonst reingekommen bin, da mir eine kostenlose Karte von einem Fan angeboten wurde, gerade als wir unsere Tickets kaufen wollten. Er hatte noch eine Karte übrig, da sein Bekannter nicht mitkommen konnte. Also hat er mir die Karte kostenlos gegeben – das würde man wohl in Deutschland so nicht erleben. Aber nett wie ich bin, haben wir drei uns dann den Preis für die 2 Tickets geteilt.

Ansonsten hat sich nicht viel geändert, da wir ja jetzt alle mehr oder weniger viel zu tun haben (ich irgendwie mehr als die beiden Tulpengesichter). Einen Kurs hab ich inzwischen gewechselt (der timetable ist also nicht mehr ganz so aktuell, obwohl die Tage dieselben sind und sich lediglich die Zeiten geändert haben). In „applied anatomy and neurosciences“ wurde es mir dann doch zu speziell, als es um jeden Schädelknochen, die Öffnungen dieser, welche Nerven und Blutgefäße durch diese verlaufen und was sie versorgen, ging. Also bin ich zur Dozentin gegangen, die das voll und ganz nachvollziehen konnte und es war kein Problem in einen anderen Kurs (Exercise assessment & prescription) zu wechseln. Dort geht’s darum, sportliche Leistung in allen möglichen Varianten zu testen und was man dabei, davor und danach so zu beachten hat. Klingt interessant und machbar für mich. Das erste assignment hab ich auch hinter mir. Ob ich bestanden hab, bezweifele ich, aber es waren nur 5% der Gesamtnote. Dafür kann ich (mit Stolz?!) behaupten, dass ich die letzte Medizinprüfung in Leipzig mit 1,0 bestanden haben. Und es sind ja die Noten in Leipzig und nicht die in der UTAS, die in meine Masternote eingehen. Dennoch will ich die ganze Sache hier halbwegs erfolgreich über die Bühne bringen – ergo: lesen, lernen, dranbleiben (aber das soziale Leben natürlich nicht vernachlässigen :-) )

In der letzten Woche haben wir uns auch mal ins Nachtleben von Launceston gestürzt. Wir wohnen zwar von der Uni relativ weit entfernt, aber dafür können wir in die Clubs und Pubs laufen, wo die meisten anderen n Taxi brauchen. Das erste Mal ging es in einen irish pub – war echt klasse. Viele Leute, (halbwegs gute) Musik und super Stimmung. Das die Getränke überteuert waren, brauch ich wahrscheinlich nicht mehr zu erwähnen :-) Bevor es in den Pub ging, waren wir noch bei einem Aussie zu Gast, haben gequatscht, getrunken und uns Tipps für unsere Zeit nach dem Studium geben lassen. 

Mittwochabend haben wir uns dann mal den „Saloon“ von innen angeschaut – angeblich DER Club, um Mittwochs wegzugehen. Da bis 23Uhr freier Eintritt war und wir am nächsten Morgen um 7 raus mussten, haben Idwer und ich beschlossen, schon gegen 21.30Uhr dort aufzuschlagen, dass der Abend doch nicht ganz so kurz wird – ein Fehler, wie sich noch herausstellen sollte. Bis 22.30Uhr hätten wir ganz schöne Probleme gehabt, mit allen anwesenden auch nur ne kleine Runde Stuhltanz auf die Beine zu stellen :-) Aber wir haben uns mit 2 australischen Mädels ganz gut unterhalten (bis uns ein anderer deutscher Student der UTAS „dazwischenkam“ und die Mädels dann nicht mehr ganz so gesprächsbereit waren. Der Abend gestaltete sich dann aber doch noch richtig gut: Es war voll, wir haben andere Studenten getroffen, der Bierpreis war angemessen und die Stimmung war gut. Die Musik war zwar nicht ganz so mein Fall, aber egal. Ach ja, kurz bevor wir gegangen sind, wollte sich noch die Launcestoner Dorfjugend mit uns anlegen, aber da kam dann die Security und meinte, dass die Jungs gerne den Club verlassen könnten, wenn sie so weiter machten Kurz darauf sind wir dann nach Hause gelaufen und aus 7 Uhr wurde dann doch 7.30Uhr.

Gestern konnte ich in der Uni feststellen, dass das mit dem Skypen ganz gut klappt und wer da auch immer Bedarf hat, kann gerne n Termin ausmachen (hört sich ganz schön wichtig an :-) ). Aber anders geht’s nicht, da ich das Internet nur in der Uni nutzen kann und da ja noch das kleine Problem mit der Zeitverschiebung gibt.
Ein weiteres Highlight dieser Woche möchte ich mal folgendermaßen beschreiben: Lecker, lila, teuer, unglaublicher Geschmack!! Richtig, ich konnte 2 Milkaschokoladen auftreiben!!!!!!! Der Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass die hier keine Salzstangen kennen, nur Chips und Gummitiere haben und das alles sauteuer ist. Aber das war es mir dann mal wert und ich hab es mir schmecken lassen.

Was gibt’s noch zu erzählen???? Ach ja, ich hab ein Bankkonto eröffnet (ist dann doch einfacher, wenn man Inlandsüberweisungen machen muss) und meinen ersten Job, wenn man das so nennen kann, hab ich auch an Land gezogen. Ich werde 1 Abend in der Woche in der Fußball-Uniliga als Schiedsrichter tätig sein. Sind nur 1,5-2h die Woche, aber es ist leicht verdientes Geld (15€/h). Trotzdem werd ich mich noch nach anderen Sachen umschauen. Dann werde ich mich noch als Proband an einer Studie beteiligen, die untersucht, welchen Einfluss die Außentemperatur und Luftfeuchtigkeit auf Blutdruck, Compliance und den Puls haben. Das klang interessant, aber an alle Zweifler noch der Hinweis: Bevor ich mich zur Laborratte erkläre, bespreche ich das ganze natürlich noch mit den Verantwortlichen.

Dann gab’s doch noch ein Highlight in dieser Woche: Nach 940 gemachten Bildern, musste mein Akku der Digicam dann doch mal aufgeladen werden. Mit viel Mühe hätte ich die 1000er-Marke noch geknackt, aber da wir morgen (endlich) zum Cradle Mountain wollen, wäre mir das Risiko dann doch zu groß, die guten Motive zu verpassen. So sehen wir endlich was von der Insel denn in 3-3,5 Monaten sind wir ja wahrscheinlich schon wieder weg und da müssen wir noch so einiges sehen.

Sonnabendabend geht’s dann wahrscheinlich noch zu einer Einweihungsparty einer deutschen Studentin, die hier die nächsten 3-4Jahre verweilen wird. Das wird hoffentlich auch n schöner Tag.

das ist ein kleiner Teil der "snake track". Mit meinem bike bisher unmöglich, dort herauf zukommen ohne zu schieben

Das war’s auch erst mal wieder von mir: Der Tee ist alle, die Finger wund und ich muss noch so einiges machen. Aber ich kann sagen: Da ist ja doch mehr passiert in den letzten Tagen, als ich gedacht hatte.

Genießt den Sommer (hier wird’s erst in 5-7 Wochen wärmer) und bis bald.

Bye
 Martin

Dienstag, 13. Juli 2010

Der Ernst des Tassie-Lebens beginnt

        der Blick über Launceston von unserm Balkon

Die WM ist mittlerweile Geschichte, meine beiden Holländer haben sich damit abgefunden, dass die „Elftal“ wohl nie Fußball-Weltmeister wird, ich bin in die besagte WG gezogen und die Uni hat begonnen. Da war also eine ganze Menge los in den letzten Tagen.


                        Idwer und Leon

Am Donnerstag, den 8.7.10 sind wir in unsere WG gezogen: Alles modern, ein super Blick über die Stadt, in der Nähe von Ben (dem Deutschen von der Uni, der sich freut, jemanden zu haben, mit denen er etwas unternehmen kann) und wir haben einen der schönsten Orte von ganz Tassie sozusagen genau vor der Haustür: The Cataract Gorge (die Bilder sollten es beweisen :-) ). Relativ kostengünstig ist es auch, dafür dass es modern und komplett eingerichtet hast (was wir brauchen, da wir nur 4 Monate bleiben wollen, bevor die große Australienreise beginnen soll. Die haben hier sogar elektrisch beheizbare Bettlaken! Die sind ohne Heizung im Winter aber auch ganz hilfreich. Das doofe ist nur, dass wir bloß 2 Schlafzimmer haben (aber ich hab mein eigenes :-) ) und das es relativ weit zur Uni ist. Mit dem Fahrrad, das ich ja glücklicherweise von James bekommen hab, bin ich aber halbwegs gut unterwegs: Ca. 25min bis zur Uni. Aber da sowohl Start auch Ende meiner Route sausteil sind, muss ich das Rad manchmal doch schieben. Und die Bremsen muss ich auch nach semiprofessional bearbeiten, um nicht doch irgendwann mal das Krankenhaus von innen zu sehen.

Sonnabend wär ich fast zum snowboarden gefahren, aber aufgrund des schlechten Wetters, haben wir es doch auf einen anderen Tag verschoben. Dennoch weiß ich, hier in Tassie nochmal boarden zu gehen!!! Da wir den Tag nicht unterwegs waren, bin ich 3h durch die Gorge gelaufen und hab mal wieder einige Fotos gemacht. Leon und Idwer waren derweil in Devonport bei Idwers Tante. Morgens um 4:30 gab’s dann den krönenden Abschluss der deutschen WM. 

Sonntag waren wir zur viert ein bisschen laufen und haben dann im Park ne Runde Fußball gespielt (Deutschland-Holland). Dass wir deutlich gewonnen haben, brauch ich natürlich nicht erwähnen, oder?! :-) Die nächste Runde gibt’s dann beim Kickern, da Ben einen im Keller hat. Das enttäuschende Finale haben wir dann bei uns geschaut und da es ja bis ans Ende der Verlängerung ging, sind Ben und ich gleich zur Uni, weil wir beiden kurz vor 9 begonnen haben. Bei mir ging’s los mit „Exercise Physiology & Nutrition“. Danach gabs „Applied Anatomy & Neurosciences“. Dienstag hatte ich nochmals Physiology & Nutrition und heute gabs „Injury Prevention & Management“, „Motor Learning & Skill Development II“ und ein Tutorial in Physiology & Nutrition. Wie ihr seht ist das alles ganz schön vollgepackt!! Glücklicherweise kann ich halbwegs folgen und den Großteil des Stoffes (bisher) hatten wir auch schon in Leipzig. Allerdings kann ich keine Fragen beantworten, da ich die ganzen Begriffe nicht auf Englisch beherrsche. Das wird also meine Hauptaufgabe sein: Begriffe pauken und Zusammenhänge die ich größtenteils in Deutsch kenne, ins Englische übersetzen. Damit werde ich wohl ne ganze Menge zu tun haben. Zumal ich im Moment versuche, auf Englisch zu denken und mir somit teilweise due deutschen Begriffe nicht einfallen :-)  

              mein Schlafgemach (mit beheizbarem Bettlaken)

Also in den ersten Monaten wohl doch mehr studieren als das Land angucken (obwohl ich mir das auch nicht entgehen lassen werde). Außerdem gibt’s eine ganze Menge sogenannter assingments, das sind meistens Tests oder presentations, die man während des Semesters bestehen muss, um am Ende an der Klausur teilnehmen zu können (die Tests gehen dabei in die Endnote ein, sodass die Klausur tw. nur 30-40% ausmacht).  
Ansonsten kann ich jetzt schon sagen, dass die Unileute sehr freundlich und hilfsbereit sind und alles super organisiert ist (Man bekommt in jedem Kurs ein „Unit Outline“, dort stehen ALLE wichtigen Kursinfos drin und alle Präsentationen, Texte und sonstigen Infos sind auf einer Onlineplattform verfügbar).Das bin ich aus Leipzig nur in den seltensten Fällen gewöhnt ;-) Da sieht man mal, was Land, Leute und Studiengebühren ausmachen :-D 
In der WG verstehen wir uns bisher super: Wir kochen zusammen, unternehmen gemeinsam was und ich bin ganz froh, dass die Dutchies die WM nicht gewonnen haben. Sonst wäre das wohl anstrengend geworden :-) Unfair ist nur, dass ich gefühlte 2000x mehr für die Uni zu tun hab, als die beiden (sie studieren „Maritime Logistics“ – also große Boote koordinieren und so n Kram).

Gestern war ich mit Ben 40min laufen (es geht nur hoch und runter in den Bergen und danach haben wir noch Bens Kickertisch zusammengebaut. Das wird ein Spaß!!!!

Na gut, hier noch mein Timetable und ansonsten war’s das erst mal von mir…. (Ich muss jetzt noch zur Einführung für das tutorial „Exercise Physiology“. Ich denke, dass ähnelt sehr dem praktischen Kurs, den ich letzten Jahr im Medizin in Leipzig belegt habe – bzw. ich hoffe es :-) )

Bis die Tage
 Martin

Mittwoch, 7. Juli 2010

My first days in Launceston

Nachdem ich nach nur einer Nacht im „Arthouse Hostel“ aus- und im „Launceston Backpackers“ eingecheckt habe (war billiger, aber ich weiß auch warum :-) ) geht’s schon wieder in die nächste Herberge. Die kostet nix und das ist schon mal super. Ich komm für die nächste Zeit bei James aka „skinny“, einem Kumpel vom Kumpel unter. Der hat ein ganzes Haus für sich und freut sich über Gesellschaft. Und n Fahrrad für meine Erledigungen hab ich auch erst mal. Das werd ich erst mal ein bisschen in Schuss bringen.
die Unterkunft called "Arthouse Hostel"

Samstag bin ich in Launceston rumgelaufen, hab mir ne australische Sim-Karte geholt, war auf der Suche nach Mütze und Handschuhen und hab ne tiefgekühlte Discountpizza gegessen – ein Riesenfehler!!!!! Naja, jetzt weiß ich, was ich hier nicht mehr esse :-)
Ansonsten war es auch mal ganz interessant in einem Waschraum zu duschen, wo man den eigenen Atem sehen konnte. Aber das Wasser war dafür schön heiß. Das Viertelfinale zw. Holland und Brasilien hab ich im Hostel gesehen und durfte Zeuge werden, wie eine Brasilianerin gleichzeitig geflucht und gebetet hat.
das "Launceston Backpackers" mit einem, fuer den Winter interessanten, Hinweis


Das Viertelfinale zwischen Argentinien und Deutschland hab ich zuhause geguckt. Das Spiel war der Hammer und daher ist die folgende Geschichte auch gerade so zu verzeihen, auch wenn die Aussies ein Ding an der Waffel angeht, was das angeht: Ich wollte mir ein paar Bier zum Spiel holen und bin so in den nächsten Bottleshop gegangen (im normalen Supermarkt gibt’s das nicht). Dann hab ich nach dem regionalen, in Launceston gebrauten Bier gefragt und als ich dann bezahlt habe, traf mich der Schlag: 14 Euro für 6 kleine Bier!!!!!!! Die haben ne Meise. Aber wie gesagt, das Spiel hat das alles mehr als entschädigt.
das sauteure, aber ganz gute Bier aus Launceston: "James Boag's Premium"

Inzwischen hab fast meine erste Woche in Launceston hinter mir. Das Wetter war zumeist gut. Bei Skinny ist es zwar etwas chaotisch, aber ganz cool. Dennoch werd ich morgen mit den beiden Holländern Idwar und Leon in eine WG ziehen. Die ist komplett möbliert, mit Balkon und hat nur 2 Schlafzimmer. Aber da wir von Skinny noch eine Matratze bekommen, ist das kein Problem und für das was wir suchen und bekommen, die eindeutig billigste Lösung. Und wenn wir heut gegen Spanien gewinnen (wovon ich mal stark ausgehe; das Spiel ist hier 4:30 morgens, aber ich bin dabei), dann wird das eine Supernacht mit dem WM-Finale (hier am Montagmorgen). Meine erste Vorlesung startet Montag um 9. Mal schauen, in welchem Zustand ich da ankomme :-)


Ansonsten läuft seit Montag die sogenannte „orientation week“ an der Uni. Da lernen wir den Campus kennen, kriegen die Unicard, schreiben uns in die Kurse ein und all so ein organisatorischer Kram. Größtenteils ist es aber nur langweilig. Mal schauen, was da morgen so passiert. Unterwegs bin ich immer mit dem Fahrrad. Das geht ganz gut, auch wenn Start und Ende meiner Strecke sch… steil sind. Aber das ist gutes Training ;-)
Na gut, dann werd ich jetzt mal noch ein bisschen entspannen und dann heut Nacht das Spiel anschauen. Hoffentlich gibt’s den richtigen Sieger…

Samstag, 3. Juli 2010

Byebye Sydney…Welcome Launceston


Die ersten Tage in Down Under hab ich nun hinter mir. Inzwischen sitze ich in einem Hostel in Launceston auf Tasmanien und teile mein Zimmer (und den heutigen Nachmittag) mit zwei ganz netten Holländern. Aber jetzt mal zu meinen letzten Tagen in der wahnsinnig tollen Metropole Sydney:
Angekommen bin ich am Sonntag und da ich mich gleich schlafen gelegt hab, hab ich das sonntägliche BBQ im Hostel verpasst. Aber pünktlich zur Wembley-Revanche gegen England war ich putzmunter. So haben wir mit ca. 15 Leuten (Deutsche, Engländer, Iren, Italiener, Portugiesen, Australier) das geile Spiel gesehen und es war schön zu sehen, wie die Gesichter der Three Lions immer länger wurden :-)

Montag war ich dann nach ausgiebigem Schlafen in Sydney unterwegs (Mrs. Macquarie Point, Opera House, Harbour Bridge, Botanic Garden, The Rocks) und ich kann sagen…es war geil. Das Wetter war super. Ich war mehrere Stunden unterwegs und hab unzählige Fotos gemacht. Abends gabs dann Pasta von meinem italienischen Zimmernachbarn und dem zukünftigen Designer Antonio (ich geb zu, es war Fertigsauce, aber trotzdem lecker). Danach gings noch in 2 Clubs, bevor wir pünktlich zur zweiten Halbzeit des ersten Fußballspiels des Abends (hier 0 Uhr) wieder im Hostel waren. Danach ging ich schlafen (um mich an den australischen Tagesrhythmus zu gewöhnen). Dienstag war nicht viel los.

Mittwoch gings zum Bondi Beach. Es war der Wahnsinn. 19°, Sonnenschein…hätte ich die Badehose bei gehabt, wär ich mal reingesprungen ins große, weite Meer (auch wenn ich es danach sicherlich bereut hätte :-) ). Aber auch so bin ich barfuß durchs Wasser und über den Sand gelaufen sowie an den Klippen entlang geklettert, immer auf der Suche nach guten Fotomotiven. Auch hier hab ich mehrere Stunden mit einer kleinen Fotosession verbracht. Abends waren wir noch am Darling Harbour Cocktails trinken. Vorher haben wir noch an einer deutschen Bäckerei angehalten und ein deutsches Brötchen gegessen. Es war super, an solch einer Kulisse (Darling Harbour) einen schönen Abend zu verbringen.


Auf dem Rückweg kamen wir am „Winter Festival“ von Sydney vorbei und hätten eine echte „German Bratwurst“ für 8 Euro essen können, die mit Sicherheit aus dem nächsten Supermarkt war.
Donnerstag gings dann leider schon wieder viel zu früh zum Flughafen. Meinen Inlandsflug hab ich übers Internet gebucht und da dort ein Buchungsfehler aufgetaucht ist, durfte ich mit meinem deutschen Handy bei einer australischen Hotline anrufen, um in einem indischen Callcenter zu landen…ganz toll und teuer. Ich hoffe, dass ich mir morgen eine australische Nummer besorgen kann.
Auch wenn ich nur 4 Tage in Sydney verbracht hab, kann ich sagen, dass es eine Super-Stadt ist und ich auf jeden Fall für länger wiederkommen werde. Auch die Leute im Hostel waren cool. Es war familiär, jeder kannte den anderen und man hat viel gemeinsam unternommen. Auch wenn wir die kälteste Nacht von Sydney seit 60 Jahren ohne Heizung verbracht haben, war es einfach nur toll.
Naja, jetzt sitz ich hier im „Arthouse Hostel“ in Launceston. Ich hab das Gefühl, ich bin für die nächsten Monate in einem Dorf gefangen. Aber das wird schon cool werden. Montag geht die „orientation week“ der Uni los (heute gabs schon eine kleine Privatführung durch die Stadt und Teile des Uni-Geländes von einem deutschen Mitarbeiter und die erste (erfolglose, weil überteuerte) Wohnungsbesichtigung). Dann wird man auch sehen, wie man wo mit wem wohnt. Wenn ich Glück hab, kann ich die erste Zeit bei einem Kumpel von einem Kumpel unterkommen (Danke Basti). Ansonsten wird’s wohl eine WG werden, weil das am Günstigsten und interessantesten wird.

We‘ll see….